Media Voices
Self Made Urbanism Rome (S.M.U.R.)
Informal Common Grounds of a Metropolitan Area
In Springerin 1/14/ Reviews/ Dietrich Heißenbüttel
Um Rom herum Positionen zu informellen Vorstädten
Bauwelt 38 | 2013, ub
Die Via Casilina ist vielleicht die Ausfallstraße der Künste in Rom. Südöstlich führt sie aus der Stadt hinaus in die seit der Romantik in Nordeuropa populäre „Malerlandschaft“ der römischen Campagna. In
den letzten hundert Jahren aber hat sich das Verhältnis von Stadt und Land dort verändert. Begann die Campagna zu Beginn des 20. Jahrhunderts gleich hinter der Aurelianischen Stadtmauer aus dem 3. Jahr
hundert, so sind es heute von dort rund neun Kilometer durch Stadt und Vorstadt, Industrie- und Brachflächen, bis mit dem Ende der 70er Jahre fertig gestellten Autobahnring um Rom die „Stadtmauer“
der Gegenwart erreicht ist. Noch mal so weit ist es, bis endlich ein ländlicher Charakter überwiegt.
Städte in der Stadt
Die nGbK-Ausstellung »Self Made Urbanism Rome« feiert informelle Siedlungen
neues Deutschland Sozialistische Tageszeitung 17.10.2013 / Tom Mustroph
Je durchorganisierter, effizienter und homogenisierter eine Gesellschaft ist, desto größer ist offenbar die Freude am Randständigen und wild Gewachsenen. Diese Erkenntnis darf man aus der Ausstellung »Self Made Urbanism Rome« (SMUR) in der »neuen Gesellschaft für bildende Kunst« (nGbK) in der Oranienstraße mitnehmen. Sieben verschiedene Siedlungsgebiete Roms - mal handelt es sich um ganze Stadtteile, dann wieder um besetzte oder ehemals besetzte frühere Industrieareale - werden vorgestellt und zum Teil mit künstlerischen Eingriffen bearbeitet.
Reizvoll ist, dass diese künstlerisch-urbanistische Stadtwanderung gleich hinter dem Bahnhof Termini beginnt und - mit einigen Abstechern nach links und rechts - der alten römischen Ausfallstraße Via Casilina bis über den Stadtautobahnring folgt. Dabei werden die architektonischen Sedimente aus Antike, Renaissance und industrieller Bebauung noch von diversen Wahrnehmungsschichten - etwa denen der Maler der Romantik und denen des neorealistischen Films - überlagert.
Roma a Berlino: gli strati informali di una metropoli
Alias, il Manifesto 26 ottobre 2013, Natasha Ceci
Un percorso storico e inevitabilmente frammentato attraverso la via Casilina, rimodellando i confini di uno spazio urbano su una inedita arte del contemporaneo, sulle orme di una città «auto-organizzata». Roma come simbolo archetipo di altre metropoli percorse da migrazioni, interne ed esterne, dove l’abusivismo non è meramente un fatto legale, e dove l’idea di bene comune, di spazio pubblico, è a metà strada tra le contraddizioni e le possibili chimere di nuovi modelli sostenibili. L’esposizione fa parte di un progetto di ricerca interdisciplinare e internazionale sull’informalità europea iniziato nel 2009 (www.SMUR.eu) e «l’intento
iniziale era quello di produrre la mostra a Roma e poi di portarla in altre città europee», dice Antonella Perin, co-fondatrice del Self-Made Urbanity project, «molti elementiparalleli si possono tracciare anche in contesti diversi. Purtroppo a Roma non siamo riusciti a trovare un reale interesse per queste tematiche e per questo motivo abbiamo proposto la mostra a Berlino. La curiosità è stata da
subito molto alta: alcune delle problematiche storiche romane come la gentrificazione ha raggiunto livelli notevoli anche a Berlino (.....)
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Zwischen Selbstorganisation und Neoliberalismus
Rom: Wie mit Baumaßnahmen ohne Genehmigung umgehen?
Telepolis 18.09.2013 / Peter Nowak
Von Rom sind den meisten nur die Tourismusattraktionen bekannt. Einen völlig anderen Blick auf die italienische Hauptstadt liefert die Ausstellung Self Made Urbanismus, die in der Neuen Gesellschaft für bildende Kunst in Berlin-Kreuzberg zu sehen ist. Zahlreiche Videos, Hörspiele und Informationstafeln widmen sich den informellen Siedlungen, die auf etwa einen Drittel der Fläche Roms ohne staatliche Genehmigung und ohne Anbindung an die städtische Infrastruktur errichtet wurden.
In den nach 1970 informell errichteten Stadtteil Valle Borghesiana bildeten die Bewohner eine starke Selbstorganisation, um den Anschluss an das Wasser- und Stromnetz und das Recht auf ein menschenwürdiges Leben durchzusetzen. 1985 wurde eine Bauamnestie beschlossen, die ungenehmigte Bauten legalisierte.
Die andere Seite von Rom
Der Freitag 19.09.2013/ Peter Nowak
Self Made Urbanism, Eine Ausstellung in Berlin widmet sich der informell errichteten Siedlungen in der italienischen Hauptstadt
Von Rom sind den meisten nur die Tourismusattraktionen bekannt. Einen völlig anderen Blick auf die italienische Hauptstadt liefert die Ausstellung Self Made Urbanismus, die in der Neue Gesellschaft für bildende Kunst (ngbk).
Mit zahlreichen Videos, Hörspielen und Informationstafeln widmen sich den informellen Siedlungen, die auf etwa einen Drittel der Fläche Roms ohne staatliche Genehmigung und ohne Anbindung an die städtische Infrastruktur errichtet wurden. Mehre Installationen thematisieren den Umgang mit den Roma, die aus der römischen Innenstadt in schwer bewachte Lager am Stadtrand vertrieben werden. Besonders gelungen ist die Verbindung von urbanen Kämpfen mit Dokumenten aus der italienischen Kunstgeschichte. So dokumentiert Sandra Schäfer der Entwicklung der faschistischen Stadtpolitik an Hand von Filmbeispielen von Pier Paolo Pasolini.
Casilina in a room
Posted on September 20, 2013 / Francesca La Vigna
A big city map of Rome on the wall of an art gallery in Berlin, the noise of the trenino Giardinetti in the background and a series of black plastic sheets hanging from the ceiling recalling names of familiar places like Pigneto, Torpignattara, Casilino 700 and 900, Mandrione or Valle Borghesiana. And yet unknown areas where I’ve never been while living in Rome, where the city shows diverse forms of informality and inhabitants experience their arte dell’arrangismo (make do approach).
Common grounds as key word to access a world that reproduces itself in different geographical locations. How to depict and present to the general public informal dwellers self-organization strategies or stories of civil engagement? How does an “invisible” city work within the formal city, based on which self-assessed rules? What does happen when the State is absent or even hostile towards those who without “official rights” claim their basic right to dwell? Are Rome’s Romantic landscapes of the “Grand Tour” time, the dreamy-like atmospheres of Fellini’s films and the harsh aesthetics of Pasolini’s work still visible in the today heavily urbanised long gone caput mundi? To investigate actual realities and to raise new ethical questions to these questions an international project group decided to take the lead.
Berlino chiama Roma. Quella occupata
ARTRIBUNE 6 ottobre 2013/ Emanuele Rinaldo Meschini
Forse qualcosa si sta muovendo, forse alcuni atteggiamenti elitari stanno lasciando il passo a un discorso realmente sociale che parte da prospettive artistiche senza sfociare nel solito vernissage. Forse i tempi sono maturi per incanalare le nuove tensioni artistiche verso problemi d’urgenza sociale, quali la questione abitativa e l’immigrazione, finora osservati e studiati da debita distanza. E i tempi sono così cambiati che per una volta la città di Roma non si trova a svolgere il decadente ruolo di cicerone delle sue nude rovine, quanto piuttosto quello di fulcro vitale per nuove modalità di resistenza urbana. Questo è ciò che si evince dall’esposizione S.M.U.R. (Self Made Urbanism Rome) presso la nGbK di Berlino.
Più che rappresentare un collettivo, S.M.U.R. sottolinea un tema di ricerca unendo artisti e operatori culturali provenienti da diverse discipline come urbanistica e antropologia. La cosa interessante è che l’evento ha fatto parte della Berlin Art Week.